Tiefrot endet der Tag" entstand als Teil einer Serie, die ich am 1. Januar 2025 aufgenommen habe. Es war ein Sonnenuntergang, wie er vielleicht vier-, fünfmal im Jahr in meiner Stadt vorkommt, wenn überhaupt. Die ganze Kleinstadt war auf den Beinen und hat auf den Straßen den Sonnenuntergang bewundert, es war ein einträchtiger, schöner Moment. Der erste Januar bringt für mich immer eine besondere Stimmung mit. Es ist ein Tag, der aus der Zeit fällt. Er trägt immer Abschluss und Neubeginn in sich und ich fühle mich oft seltsam an diesem Tag. Umso schöner war es, den 1. Januar mit diesem herausragend schönen Sonnenuntergang zu beenden. Es war so dunkel und grau gewesen die Tage zuvor. Mein Gedicht dazu beschreibt dieses Gefühl, diesen Zustand, und soll daran erinnern, dass das Besondere oft völlig unerwartet kommt. Aber es kommt mit Sicherheit.
Tiefrot endet der Tag
Wochenlang lag alles da in Grautönen
Das Licht am Morgen
Das Holz der Stämme
Meine Haut im Spiegel
Ein Jahr, das sein Verfallsdatum überschritten hat und keine Farbe mehr übrig in den Lagerstätten der Monate
Nur fahle Reste in Umbra und Granit
Selbst Weiß war Schlamm
Und dann am ersten Januarabend öffnete sich die Tür und ein Vorrat an Rot drängte durch den Spalt des Dezemberkellers in den Himmel
Da waren sie, flossen hinab wie Kirschsaft und Tinte, so verschwenderisch, dass man fast Angst bekommen konnte es bliebe nichts mehr übrig für all die anderen langen Tage
und die Farben tasteten nach meinen Wangen als haben sie an diesem Abend ein ganzes Leben nachzuholen.
Tiefrot endet der Tag
50cm x 70cm
Fineart‒Print, matt laminiert und gezogen auf Aludibond, Rahmen aus Eiche, naturbelassen.
Die matte Laminierung macht das Bild kratzsicher und schützt es besonders vor Sonneneinstrahlung;
inkl. kostenloser Versand innerhalb der EU